Entwicklung des Areals „Altes Finanzamt“ Oldenburg

Städtebau

Der prominenten Lage des Wettbewerbsgrundstücks kommen stadträumlich zentrale Aufgaben zu. Von Norden kommend bildet der Stadtbaustein das Tor zur Innenstadt. Von Süden beschreibt das Projekt mit seiner Fernwirkung an der Heiligengeiststraße einen städtebaulichen Anziehungspunkt. Zudem bestimmen Größe und Lage des neuen Volumens eine bedeutsame, programmatische Funktion für Oldenburg. Der Nutzungsmix ergänzt und erweitert die Qualität der Stadt.

“Es wird ein Ort zum Einkaufen, zum Arbeiten, zum Spaß haben, zum Genießen und zum Wohnen. Ein Ort, der in besonderer Weise zwischen einer extrovertierten Öffentlichkeit und einer introvertierten Privatheit vermitteln kann.”

Die Grundidee unseres Entwurfes ist es, nicht nur ein neues Gebäude mit vielen nützlichen Funktionen zu errichten, sondern diese Funktionen in der Altstadt von Oldenburg einzubinden. Vielmehr soll ein zeitgenössisches „Stück Stadt“ im menschlichen Maßstab entstehen mit Durchwegungen, Sichtbeziehungen und Kommunikationsräumen.

Architektur

Die Architektur folgt der klaren städtebaulichen Form. Nutzungsverteilung, Öffentlichkeit und Privatheit lassen sich in der Ausgestaltung der Fassaden ablesen. Prägendes Gestaltungselement ist die Rasterung der Fassaden durch die Sichtbarkeit der Tragstruktur des Gebäudes. Tragende Stützen bilden sich innerhalb der Fassaden als Pilaster ab. Die zurückspringenden Felder im Zwischenraum, lassen sich nutzungsspezifisch flexibel ausgestalten. So werden die Elemente, nach Anforderungsprofil, geschlossen, halboffen oder vollverglast ausgeführt. Das Raster gliedert die langen Fassaden und beschreibt Erdgeschossig die notwendige Proportion in Form eines öffentlichen Sockelgeschosses. Während die aufgehenden Geschosse mit einem groben Strukturputz bekleidet werden, hebt das Erdgeschoss sich durch die Verwendung von Betonfertigteilen ab. Der Bau folgt so, auch in seiner Materialität, der in der benachbarten, teils historischen, Fassadengestaltung und interpretiert diese zeitgenössisch.

Die charakterbildenden Innenhöfe dienen neben der Belichtung und Belüftung auch der Verbindung und Unterteilung der Nutzungen. So kann ein Hof mit einem innenliegenden Garten sowohl für drei Pflegegruppen als auch für eine Begegnungsstätte zwischen Kita und Betreutem Wohnen genutzt werden. Zu den Höfen öffnen sich die Fassaden deutlicher, um mehr Tageslicht in das Innere der Grundrisse zu bringen.

Das weitläufige Gründach folgt ebenfalls dem Prinzip der Begegnung. Die Dachflächen sind dabei in verschiedene Zonen unterteilt, wie beispielsweise Nutzgärten mit Gewächshäusern, ein Sportbereich mit Basketball- und Boule-Feld, ein Platz für Ruhe mit Mediation, ein Platz für nachbarschaftliche Abendessen und vieles mehr. Auch befinden sich die privaten Gärten der Wohneinheiten auf dem Dach. Verbunden sind die Einheiten durch eine Laufbahn, die zum Spazieren oder Joggen bereitsteht. Auf diese Weise lassen sich alle Bereiche mit einer Runde erschließen und zufällige oder geplante Begegnungen entstehen.

Weitere Projekte