Guter Hirte Münster
Stadtentwicklung als Wegbegleiter
Der aus einem Wettbewerbserfolg hervorgegangene Entwurf für den Guten Hirten in Münster verkörpert eine architektonische Haltung, die auf den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart setzt. In einer sensiblen städtebaulichen Auseinandersetzung entsteht ein Ensemble, das sich respektvoll in den historischen Kontext der ehemaligen Klosteranlage einfügt, während es den Anforderungen der zukünftigen Bewohner und der modernen Nutzung gerecht wird.
Das Projekt ist als integraler Bestandteil der städtischen Struktur gedacht – ein Ort, der sich seiner Geschichte bewusst ist, ohne dabei in nostalgische Reproduktion zu verfallen. Die Architektur tritt in einen ruhigen, aber kraftvollen Dialog mit der Vergangenheit und formuliert gleichzeitig eine zeitgemäße Sprache, die Klarheit und Zurückhaltung ausstrahlt. Die geplanten Baukörper folgen dabei einer einfachen, aber präzisen Logik, die sich aus der Maßstäblichkeit und der Struktur des Ortes ableitet.
Von entscheidender Bedeutung ist die Schaffung von Außenräumen, die nicht nur als funktionale Ergänzung, sondern als essenzieller Bestandteil des Projekts begriffen werden. Diese Freiräume bilden ein kollektives Gefüge, das sowohl den Bewohnern als auch der umliegenden Nachbarschaft zugutekommt. Hier geht es nicht um isolierte Objekte, sondern um eine gestalterische Setzung, die den öffentlichen und privaten Raum gleichermaßen wertschätzt. Diese Räume fördern Kommunikation und Begegnung, ohne dabei die notwendige Vertrautheit zu opfern.
Die Architektur bleibt in ihrer Formensprache zurückhaltend, ohne jedoch an Qualität zu verlieren. Die Gebäudekörper fügen sich in die historische Textur des Ortes ein, ohne in den Hintergrund zu treten. Stattdessen vermitteln sie eine stille Präsenz.
Effizienz und Funktionalität werden in den Betriebsabläufen gewährleistet, um eine langfristige und nachhaltige Nutzung der Gebäude zu ermöglichen. Dies wird durch eine frühe Integration der betrieblichen Erfordernisse in den Entwurfsprozess sichergestellt.
Mit der Fertigstellung bis Ende 2028 wird der Gute Hirte Räume für die Gemeinschaft errichten, die auf Kommunikation setzten, ohne die individuelle Privatsphäre zu vernachlässigen – eine Architektur, die ihren Ursprung kennt und gleichzeitig den Blick nach vorne richtet.