Neues Wohnen an der Warendorfer Straße
Eine Einladung zur Gemeinschaft
Es gibt Orte, an denen sich Stadt verdichtet – nicht nur architektonisch, sondern auch gesellschaftlich. An der Warendorfer Straße, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Münster, hat man sich stadtplanerisch mit einer Weiterentwicklung befasst: Auf dem ehemaligen Gelände der Hiltruper Missionare entsteht ein neues Quartier, das die Frage stellt, wie wir künftig zusammen leben wollen.
Unser Entwurf sieht sieben Gebäude vor, mit drei bis fünf Geschossen. Hier entstehen über 100 Wohnungen, vom kompakten Apartment bis zur großzügigen Familienwohnung, von Eigentum bis zur geförderten Miete. Etwa ein Drittel ist dem sozialen Wohnungsbau vorbehalten. Nicht als Konzession, sondern aus Überzeugung: Vielfalt ist kein Ziel, sondern Voraussetzung für das, was hier Nachbarschaft genannt wird.
Das Quartier bleibt autofrei – ein Begriff, der weniger Verzicht meint als Befreiung: von Lärm, von Versiegelung, von einer jahrzehntelang verinnerlichten Raumordnung. Stattdessen öffnen sich grüne Höfe, entstehen Durchblicke, Zwischenräume. Orte, an denen man nicht nur hindurchgeht, sondern verweilt, spricht, lebt. Ein öffentlicher Radweg entlang der Bahngleise verbindet die Warendorfer mit der Johanniterstraße. Die Architektur antwortet leise. Sie sucht nicht den Effekt, sondern das Gespräch mit dem Ort. Mit Materialien, die ihre Herkunft nicht verleugnen: Backstein, Holz, Putz, viel Glas. Es geht nicht um ikonische Gesten, sondern um Vertrautheit. Vielleicht ist das der Wesenszug an diesem Quartier: dass es nicht nur Wohnraum schafft, sondern Raum für Begegnung, für Teilhabe, für Zukunft. Und das ist, im besten Sinne, städtisch.