Pathologie am Hohenzollernring
Am Hohenzollernring in Münster wurde in direkter Nachbarschaft zum St. Franziskus-Hospital ein neuer Standort für das Institut für Pathologie realisiert. Der Entwurf verfolgt das Ziel, eine innerstädtische Nachverdichtung in hoher architektonischer Qualität umzusetzen und dabei sowohl funktionale als auch städtebauliche Anforderungen präzise miteinander zu verbinden.
Das Gebäude mit vier Vollgeschossen und einem zurückgesetzten Staffelgeschoss fügt sich maßstäblich in die bestehende Blockrandbebauung ein und schließt eine bislang untergenutzte Eckparzelle an der Rudolfstraße. Die abgerundete Ecke akzentuiert die städtebauliche Situation und sorgt für eine klare Adressbildung. Die äußere Erscheinung wird durch eine helle, sorgfältig gewählte Klinkerfassade geprägt, die zurückhaltend, aber wertig auftritt und in ihrer Materialität an die lokale Bautradition anknüpft.
Großzügige Fensterflächen strukturieren die Fassade und schaffen eine ausgewogene Balance zwischen Offenheit und Diskretion. Die Anordnung der Öffnungen folgt einem ruhigen Rhythmus, der sowohl funktionalen Erfordernissen im Inneren als auch dem städtischen Kontext gerecht wird. Das Gebäude vermittelt so zwischen dem eher technischen Anspruch eines Labor- und Institutsbaus und dem öffentlichen Raum der Stadt.
Im Inneren ermöglicht ein klar gegliedertes Grundrisskonzept effiziente Abläufe für Labor- und Diagnostikbereiche. Kurze Wege, funktional getrennte Zonen und eine gute Tageslichtversorgung tragen zur Qualität der Arbeitsumgebung bei. Gleichzeitig wurde auf eine zurückhaltende, aber präzise Gestaltung der Innenräume geachtet, die den hohen Anforderungen an Konzentration und Hygiene gerecht wird.
Ein besonderes Merkmal dieses Projekts liegt in seiner Entstehung: Die Grundstückssuche erfolgte nicht auf konventionellem Weg, sondern über das PropTech-Startup syte, eine Ausgründung von MAAS & PARTNER. syte nutzt digitale Werkzeuge zur datenbasierten Analyse urbaner Potenziale und eröffnet damit neue Perspektiven für die Entwicklung innerstädtischer Grundstücke – ein Ansatz, der gerade vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt zukunftsweisend ist.
Durch die enge technische und organisatorische Anbindung an das Planungsbüro MAAS & PARTNER konnte das Projekt vom ersten Impuls über die Standortidentifikation bis zur Realisierung aus einer Hand gesteuert werden. Diese integrative Arbeitsweise erlaubt eine nahtlose Abstimmung zwischen strategischer Grundstücksentwicklung, architektonischem Entwurf und baulicher Umsetzung. Das Ergebnis ist ein Projekt, das nicht nur auf eine konkrete Nutzung hin optimiert ist, sondern auch beispielhaft zeigt, wie digitale Methoden und klassische Planungskompetenz wirkungsvoll kombiniert werden können, um innerstädtische Baulücken intelligent und qualitätsvoll zu schließen.
Der Neubau steht für eine zeitgenössische, zugleich qualitätsvolle Architektur, die dem Ort gerecht wird und einen langfristigen Mehrwert im städtischen Kontext schafft.







